Erinnerung an Jost Mazuch und seine Arbeit

Achtzehn Jahre lang war Jost Mazuch in der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Klettenberg tätig. Zu seiner Verabschiedung und zum anschließenden
Empfang sind alle herzlich eingeladen. Der Festgottesdienst im Tersteegenhaus beginnt am Sonntag, dem 2. Februar um 15:00 Uhr. Auf diesen Seiten tragen Menschen, die ihn erlebt haben – stellvertretend für viele andere – Erinnerungen an die Zusammenarbeit mit Jost Mazuch zusammen.

Michaela Bassiner | Leiterin des Seniorennetzwerkes
Oft höre ich aus dem Seniorennetzwerk die erstaunte Reaktion darauf, dass Jost Mazuch
in den Ruhestand geht: „ Was, das kann doch nicht sein. Ich hätte ihn jünger geschätzt!“
Ich finde, Jost Mazuch hat etwas Zeitloses an sich. Das machen, meines Erachtens, seine
besonderen Eigenschaften aus, die ihn als erfahren, gereift, gleichzeitig lebendig,
aktiv und aktuell auszeichnen. Ich erlebe ihn als Person, die das Menschliche annehmen
kann, geduldig, vielseitig interessiert ist, Dingen auf den Grund gehen will, aber auch humorvoll
ist. Ich hoffe, dass er dies und vieles darüber hinaus weiter ausleben kann und
wünsche ihm besonders viel Spaß dabei!

Pfarrerin Susanne Beuth | Kollegin
Ein Pfarrer, mit dem man in den Himmel kommen kann – jedenfalls in den Himmel über
Köln. Für einige Jahre war ein Flug mit Jost Mazuch als Pilot der Hauptpreis der Tombola
beim Johannesfest. Wenige hatten dieses Glück, aber wir alle haben mit ihm als Pfarrer
und Kollegen das große Los gezogen. In seinem Engagement für sozialpolitische Fragen
hat er unseren Blick immer wieder über die Gemeindegrenzen hinaus geweitet. Und
zugleich ist er ganz in der Gemeinde, bei den Menschen, bei dem, was gerade vor Ort
dran ist. Der Kirchsaal im Tersteegenhaus zum Beispiel ist durch seinen Einsatz in vielen
kleinen und großen Schritten zu einer außergewöhnlichen und preisgekrönten Gottesdienststätte
geworden, die zugleich ein Raum ist, in dem vielfältige kulturelle Veranstaltungen
Platz haben. Danke!

Christel Bosch & Küster Stephan Braun | Basarteam
Lieber Jost, der alljährliche „Basar“ im Tersteegenhaus ist ja fast schon Kult. An seinem
Erfolg hast Du – mit dem gesamten Basar-Team – maßgeblichen Anteil. Du warst – in den
letzten anderthalb Jahrzehnten – der gute Geist. Probleme hast Du humorvoll und gut gelaunt,
still und leise gelöst. Nie war es unter Deiner Würde, einzuspringen, wo Hilfe nötig
war. Danke dafür. Wir werden Dich vermissen. Für Deinen neuen Lebensabschnitt alles
Liebe und Gute. Und vielleicht bekommt der Basar 2020 ja einen neuen ehrenamtlichen
Mitarbeiter…

Diakonie-Kirchmeisterin Elfi Heilinger | Frauenkreis
Jeden Donnerstag trifft sich der Frauenkreis unter der Leitung von Jost Mazuch. Für alle
Teilnehmenden und für mich sind dies zwei wichtige Stunden in der Woche. Nach gemütlichem
Kaffeetrinken warten alle gespannt auf das von Jost vorgesehene Thema,
das er immer sehr bewusst auswählt. Feinfühlig moderiert er Gespräche über Politik,
Geschichte, Ereignisse aus der Vergangenheit oder der Zukunft, über private Schicksale,
Sorgen und Ängste. Jede Lebensgeschichte wird wertgeschätzt. Gemeinschaft wird groß
geschrieben, Freundschaften geschlossen und Verabredungen getroffen. Zugleich sind
neue Seniorinnen und Senioren sehr herzlich willkommen. Jost, den Frauenkreis nennst
Du auch „mein persönliches Beratungsteam“. Wir danken Dir für so viele gute gemeinsame
Jahre.

Michael Emanuel | WEGWEISER-Redaktion
Als ich 2012 in die Gemeinde kam und die Pfarrer in Augenschein nahm, gefiel mir Jost
Mazuchs wissenschaftlicher und sprachlich präziser Predigtstil von Anfang an am besten.
Da ich in seinen Bezirk gezogen war, nutzte ich das Angebot, mich ihm persönlich
vorzustellen. Ich durchlebte damals eine schwere Zeit. Entgegen meiner Art erzählte ich
ihm sofort davon. Ich weiß noch genau, wie wohltuend ich seine Reaktion fand, gerade
weil sie frei war von jeder Jovialität. So würdevoll habe ich ihn auch später immer erlebt.
Beim Wegweiser wurden wir ab 2014 „Kollegen“. Obwohl er mit meinem Hang zur Kontroverse
(er sagte dazu bisweilen „Polemik“) nicht immer einverstanden war, kehrte er
seine Richtlinienkompetenz nie heraus. Seine Ernsthaftigkeit und seine Eleganz sind
wegweisend.

Familie Pollok | von Jost Mazuch getauft
Wir haben Jost Mazuch als modernen und dynamischen Pfarrer kennengelernt. Das
schönste und wichtigste Erlebnis mit ihm war unsere Familientaufe im April 2018. Auch
wenn Herr Mazuch in seinem Beruf sehr viel unterwegs ist, hat er sich für uns immer Zeit
genommen. Er hatte immer ein offenes Ohr für uns. In den vielen Gesprächen mit ihm
haben wir seine optimistische Art, Ausgeglichenheit und Hilfsbereitschaft sehr schätzen
gelernt. Für seinen weiteren Lebensweg wünschen wir ihm alles erdenklich Gute. Und
so buchstabieren wir seinen Namen: Junggeblieben, Optimistisch, Sportlich, Teamfähig,
Menschlich, Ausgeglichen, Zuverlässig, Unternehmungslustig, Christlich, Hilfsbereit.

Heidi Rockel | Bewohnerin im FLH
Jost Mazuch und das Friedrich-Lamerdin-Haus gehören zusammen. Planung, Bau, Erst14
bezug – Jost war immer mit Engagement dabei. Manchmal war es für ihn nicht einfach,
stets als Ansprechpartner da zu sein. Er hat auch in schwierigen Situationen (Tod von Bewohnern,
Kirchenasyl im „Badezimmer“, Wohnungsbrand) stets ein offenes Ohr gehabt
und die richtigen Worte gefunden. So ist im Haus eine gute Gemeinschaft entstanden.
Danke für alles, auch an seine Frau Gisela für die Pflege der Blumenbeete vor dem Haus.
Wir werden Euch beide immer gern bei unseren Hausfesten begrüßen.

Nora Ruland und Rike Wagner | FORUM Klettenberg
Lieber Jost, 2001 kamst Du in unsere Gemeinde und zu uns ins Forum Klettenberg. Wir
waren verhalten neugierig. Dann Entspannung! Schnell stellte sich heraus: es passt!
Keine Profilneurose, sondern Profil, ruhig, manchmal Wogen glättend, zielführende
Diskussionen, natürlich auch mit der notwendigen positiven Reibungsenergie. Bald
menschelte es! So viele Veranstaltungen, so viele Bilder: Der Pfarrer auf der Bühne mit
fundierten persönlichen Begrüßungsansprachen für Künstler und Publikum … Küster
Zimmermanns Schnaps trinkend vor WDR-Kameras … Bilder rahmend wie am Fließband
… Tabletts voller Suppentassen verteilend und und und … Immer war es ein positives
Bild: Pfarrer, Kirche und Kultur passen zusammen, stehen mitten im Leben. Die Engel
im Tersteegenhaus und die Maria in der Johanneskirche lächelten immer wohlwollend
dazu. Lieber Jost, wir wünschen Dir und Gisela alles Liebe und Gute. Ihr steht immer auf
der Gästeliste! DANKE

Pfarrer Karl-Josef Schurf | für den katholischen Seelsorgebereich
In Jost Mazuch erlebte ich mit vielen Christ*innen hier in Sülz-Klettenberg geschwisterlich
wertschätzende Begegnungen. Es gab ökumenische Gottesdienste zum Beginn und
Ende des Schuljahres, wunderbare Kirchenführungen, Kirchentage, Gesprächskreise,
sogar eine gemeinsame Tauffeier. Die 40 Jahre junge Pfarrkirmes war auch durch sein
Engagement bis hinein in die aufzubauende Eisenbahn lebendig. Das ökumenische
Pfarrkapitel mit Frühstück und kollegialem Austausch war durch seine konstruktive und
aufmerksame Art geprägt. Jost Mazuch ist als Theologe mitnehmend und überzeugend,
seine Menschenfreundlichkeit strahlt aus. Er ist Wege mit den Menschen gegangen –
spürbar und wahrnehmend, solidarisch und mit heiterem Gemüt. ‒ Jost, danke für Dich!

Lotte und Dr. Eberhard Wolff | „Bibel im Gespräch“
Alles hat seine Zeit – die Bibel lesen und darüber sprechen. Diese Zeit ist in unserer
Gemeinde der dritte Mittwochabend im Monat. Alle sind hier willkommen. Jost Mazuch
verstand es viele Jahre in wunderbarer Weise, theologisch-historische Hintergründe zu
erläutern und uns für das Gespräch zu öffnen. Es war für alle möglich, unter seiner zugewandten
und behutsamen Leitung über persönliche Erfahrungen mit dem gerade reihum
gelesenen Text oder über Glaubensfragen zu sprechen. Immer ging es auch darum, den
Blick auf Jesus Christus zu richten. Beim zuletzt gelesenen Prediger Salomo („Kohelet“)
sahen alle bedauernd, aber auch dankbar ein: Alles hat seine Zeit – auch „Bibel im Gespräch“
mit Jost Mazuch.