Versöhnung wählen! Europawahl am 26.5.
Die Evangelische Kirche in Köln und Region hat Anzeigen in Kölnischen Zeitungen geschaltet. Dieses Wort des Stadtkirchenverbandes veröffentlichen wir auch an dieser Stelle.
Ein Wort der Evangelischen Kirche in Köln und Region
zur Europawahl 2019
Ende Mai werden wir, die Bürgerinnen und Bürger in der Europäischen Union, die Mitglieder
des Europäischen Parlamentes wählen. Wir ermutigen alle wahlberechtigten Menschen in
unserem Land, sich an diesem demokratischen Prozess zu beteiligen und zur Wahl zu gehen.
„Noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg war Europa so wichtig. Und doch war Europa noch nie in so
großer Gefahr“, sagt der französische Präsident Emmanuel Macron. Nach zwei schrecklichen
Weltkriegen leben wir heute in einem vereinten Europa. Verfeindete Völker und Nationen
sind heute Nachbarn und Freunde. Die Stadt Köln ist mit zwölf Städten in Europa partnerschaftlich
und freundschaftlich verbunden. Zusammen mit vielen Menschen beteiligen wir
uns als Evangelische Kirche an dem Austausch und der gelebten Versöhnung. Gerade in
dieser Verbundenheit spüren wir aber auch den zunehmenden Nationalismus, politischen
Extremismus und Populismus, der das gemeinsame Europa bedroht und lehnen diese
Strömungen entschieden ab.
„Was für ein Vertrauen“: Diese Losung des Ev. Kirchentages 2019 ermutigt, den Gefühlen der
Angst und Orientierungslosigkeit von Menschen in Europa mit Verständnis und Aufmerksamkeit
zu begegnen, und diese Herausforderung für ein demokratisch zu gestaltendes
Gemeinwohl entschlossen anzunehmen.
Frieden zwischen den Menschen: Kommunikation statt Konfrontation fördert das Zusammenleben
und hilft Grenzen zu überwinden. Der Friede zwischen Menschen beginnt im Kleinen
und lebt vom Überwinden von Vorurteilen. Er lebt von der ständigen Vergebung und
Nächstenliebe. So kann er unser Leben, unsere Städte und Dörfer und schließlich das Miteinander
von Nationen verändern.
Frieden zwischen den Religionen: Das Gift des Antisemitismus und des Rassismus hat in
Europa unermessliches Leid verursacht. Wir machen uns deshalb stark für den offenen Dialog
mit allen Religionen.
Demokratie heißt auch „semper reformanda“ – sich ständig verbessern und erneuern: Als eine
Kirche, die auf ständige Verbesserung, Erneuerung und Umkehr angewiesen ist, machen wir
Mut, am Sonntag, dem 26. Mai 2019, zur Wahl zu gehen und ein Zeichen für Frieden und
Versöhnung in Europa zu setzen.
Für den Evangelischen Kirchenverband Köln und Region:
Rolf Domning, Stadtsuperintendent und Superintendent Kirchenkreis Köln-Mitte
Dr. Bernhard Seiger, Superintendent Kirchenkreis Köln-Süd
Andrea Vogel, Superintendentin Kirchenkreis Köln-Rechtsrheinisch
Markus Zimmermann, Superintendent Kirchenkreis Köln-Nord